NINA MAMBOURG

Nina Mambourgs malerisches Schaffen konzentriert sich auf die Darstellung weiblicher Figuren. In grossformatigen Ölgemälden, die in kräftigen Farben gehalten sind, inszeniert sie – einer Regisseurin ähnlich – Frauen, überwiegend alleine, in bisweilen nonchalanten Posen in surreal anmutenden Innenräumen oder (Stadt-)Landschaften. Die Figuren erscheinen wie Schauspielerinnen auf einer Theaterbühne, auf der sich Humor und Ernsthaftigkeit begegnen. 

 

Mambourgs Malweise, die scharf umrissenen Formen sowie die tendenziell nüchterne Ausführung ihrer Protagonistinnen und der Gegenstände, erinnert an Bildwelten der Neuen Sachlichkeit, eine Strömung in der deutschen Malerei der 1920er-Jahre, die als Reaktion auf den Expressionismus eine Versachlichung des ästhetischen Ausdrucks anstrebte. 

 

Frappierend ist die Ähnlichkeit der Gesichtszüge der dargestellten weiblichen Figuren. Portraitiert Mambourg zu Beginn ihrer künstlerischen Tätigkeit ihre Freundinnen, entwickelt sie im Laufe der Zeit einen charakteristischen Frauentypus. Ihr Interesse gilt nicht dem Individuum, dem malerischen Ergründen des Wesens einer Person. Vielmehr liegt den Werken die Auseinandersetzung mit dem aktuellen Weltgeschehen, der postmodernen Gesellschaft, dem alltäglichen Leben zugrunde. So werden die Frauen in Mambourgs Bildern zu Vermittlerinnen einer Gefühlslage, einer Momentaufnahme des menschlichen Seins. 

 

Nina Mambourg, geboren 1971 in Luzern, besuchte von 1990 bis 1995 die Fachklasse für Grafik an der Schule für Gestaltung Zürich (SfGZ). 2007 schliesst sie den Studiengang Bildende Kunst an der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) ab. Ihre Werke sind regelmässig in Einzel- und Gruppenausstellungen zu sehen wie zuletzt im Kunst(Zeug)Haus Rapperswil oder im Haus Konstruktiv. Mambourg lebt und arbeitet in Zürich. 

Nina Mambourg's painterly work focuses on the depiction of female figures. In large-format oil paintings, which are kept in strong colors, she stages - similar to a director -- women, mostly alone, in sometimes nonchalant poses in surreal-looking interiors or (urban) landscapes.